Masterthesis von Markus Betz

Die folgenden Beiträge über die nachhaltige Entwicklung im niederösterreichischen Tourismus beruhen auf Ergebnissen der Masterthesis des Blog Autors.



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Dienstag, 18. Mai 2010

4. Hindernisse zur Beachtung nachhaltiger Prinzipien in den Hotelbetrieben

Das von den befragten Hoteliers meist genannte Hindernis zur stärkeren Beachtung von Nachhaltigkeitskriterien ist der hohe Investitionsaufwand. Dieses Argument wird auch von den Betrieben ohne Umweltzeichen als Nachteil des Österreichischen Umweltzeichens gesehen. Demgegenüber berichten jedoch die durch das Österreichische Umweltzeichen zertifizierten Betriebe, dass sich größtenteils die Anfangsinvestitionen durch die damit geschaffenen Betriebsoptimierungen bereits nach einem Jahr amortisierten. Diese Diskrepanz kann dadurch erklärt werden, dass das Österreichische Umweltzeichen in seinen Zertifizierungskriterien kostenintensive Installationen und Umbauten nicht als Muss-Kriterien sondern als Kann-Kriterien führt. Obwohl die befragten Hoteliers von einer steigenden Nachfrage für regionale Produkte berichten, wird die Bereitschaft für diese Angebote mehr zu zahlen als gering eingeschätzt. Deshalb werden höhere Einkaufskosten in den Betrieben nur beschränkt an den Gast weitergegeben. Die im Kapitel 2.7.2. vorgestellte Studie zu CSR-interessierten Gäste zeigt jedoch, dass zirka 10 Prozent der deutschen Reisenden bereit sind für CSR-relevante Aspekte mehr zu zahlen.
Die folgenden Hindernisse zur Implementierung von Nachhaltigkeitsprinzipien wurden im Zuge der Befragungen genannt:

  • Hoher Investitionsbedarf und lange Amortisationszeiten für moderne Umwelttechnologien
  • Höhere Einkaufskosten durch den Einkauf regionaler Produkte
  • Betriebe ohne Österreichischen Umweltzeichen beurteilen die Gästenachfrage für umweltzertifizierte Angebote als gering.
  • Die Mehrzahlbereitschaft für regionale Produkte bzw. Bioprodukte wird von den befragten Hoteliers als gering eingeschätzt.
  • Geringe Bereitschaft der Betriebe sich durch nachhaltige Prinzipien in ihren Geschäftsgebarungen einschränken zu lassen
  • Große Saisonalität in den Skidestinationen
  • Wirtschaftliche Abhängigkeit vom Tourismus in Skidestinationen
  • Mittelmäßige bis schlechte öffentliche Verkehrsanbindungen

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